- WASSER

Das "richtige" Wasser ist sehr wichtig, denn es ist der Lebensraum Ihrer Fische. Das Wasser ist hauptsächlich dafür verantwortlich, ob es Ihren Fischen gut oder schlecht geht.
Denken Sie daran, daß Sie für Ihre Fische keinen natürlichen Lebensraum schaffen können, aber das, was möglich ist, sollten Sie machen, um Ihren Fischen annähernd günstige Bedingungen zu schaffen.

Die Qualität des Wassers hängt von folgenden Bestandteilen ab:

 

Wasserhärte

Die Wasserhärte hängt von dem Gehalt der Salze, die im Wasser gelöst sind, ab. Sie werden in "Graden deutscher Gesamthärte (°dGH)" angegeben. Die wichtigsten davon sind die Karbonate und Hydrogenkarbonate. Häufig betrachtet man auch nur diese Salze seperat; in diesem Fall spricht man von der Karbonathärte (KH). In der Aquaristik ist dies ein wichtiger Wert, der sich auch auf den pH-Wert und das Kohlendioxid auswirkt. Aus der Summe der KH und NKH (Nichtkarbonathärte - sonstige Salze, die aber für die Aquaristik keine große Rolle spielen) erhält man die dGH.
Härtegrade des Wassers
Für die verschiedenen Härtegrade haben sich
folgende Begriffe eingebürgert:
sehr weiches Wasser = bis 4 °dGH
weiches Wasser = bis 8 °dGH
mittelhartes Wasser = bis 12 °dGH
hartes Wasser = bis 18 °dGH
sehr hartes Wasser = mehr als 18 °dGH
Für bestimmte Fischarten ist es erforderlich die Wasserhärte zu verändern (senken od. erhöhen).
Senken können Sie die KH mit:
  • Torffilterung: dabei wird das Wasser durch organische Säuren leicht angesäuert, was sich auch auf die KH auswirkt.
  • einem Kationenaustauscher, den man im Zoohandel erhält.
  • destiliertes Wasser mit Ausgangswasser mischen:
    Wenn Ihr Leitungswasser nicht dem gewünschten Härtegrad entspricht, können Sie es mit voll entsalztem Wasser mischen, um den gewünschten Wert zu erreichen. Das Mischungsverhältnis können Sie wie folgt berechnen (mit dGH oder KH möglich):
    1.) Anteile des Mischwassers:
      dGH-Wert des gewünschten Aquarienwassers (z.B. 8 °dGH) vom dGH-Wert des Leitungswassers (z.B. 12 °dGH) abziehen. Das Ergebnis (4) ergibt die Anteile des Mischwassers (voll entsalzt).
    2.) Anteile des Leitungswassers:
      dGH-Wert des Mischwassers (0 °dGH) vom dGH-Wert des gewünschten Aquarienwassers (z.B. 8 °dGH) abziehen. Das ergibt 8 Teile Leitungswasser.
    Durch Mischen des Mischwassers mit dem Leitungswasser mit dem jeweiligen errechneten Anteil, erhalten Sie die gewünschte Härte des Aquarienwassers.
     

     

    Säuregrad (pH-Wert)

    Der Gehalt von Säuren und Basen im Wasser werden durch den pH-Wert ausgedrückt. Er ist vom Kohlendioxid und von der Karbonathärte abhängig und stellt sich durch das Mengenverhältnis dieser beiden Stoffe zueinander ein. Es spielen aber auch noch andere Säuren- und Laugenbildner eine Rolle.
    pH-Wert des Wassers
    In der Aquaristik haben sich folgender
    Sprachgebrauch eingebürgert:
    stark sauer = unter pH 6
    schwach sauer = pH 6 bis 6.9
    neutral = pH 7
    schwach alkalisch (basisch) = pH 7.1 bis 8
    stark alkalisch (basisch) = pH 8.1 bis 9
    Es ist empfehlenswert in den ersten Wochen nach einer Neueinrichtung den pH-Wert täglich zu kontrollieren. Nach ein bis zwei Wochen sollte sich der pH-Wert eingependelt haben. Und am besten messen Sie immer zur gleichen Tageszeit.  

     

    Sauerstoff

    Der Sauerstoff (O2) wird von den Fischen zum "atmen" benötigt. Aber auch Pflanzen benötigen - oft zum Erstaunen vieler - Sauerstoff. Tagsüber erzeugen sie mehr O2 als sie verbrauchen, aber nachts verwandeln sie sich vom Sauerstofflieferanten zum Sauerstoffverbraucher. Nicht zuletzt wird O2 aber auch zum Abbau von organischen Abfällen benötigt.
    Wenn Sie ein pflanzenbesetztes Becken besitzen, sollten Sie nicht versuchen das Wasser mit Sauerstoff durch eine Ausströmer o.ä. anzureichern. Denn dabei wird das Kohlendioxid, das die Pflanzen zur Sauerstoffproduktion (Photosynthese) benötigen, verdrängt.  

     

    Kohlendioxid

    Kohlendioxid (CO2) ist neben Sauerstoff das zweite Gas, welches die Pflanzen benötigen. Ist CO2 nicht in ausreichendem Maße im Wasser enthalten, führt das zu mikrigem Pflanzenwuchs. Häufig erkennt man CO2-Mangel auch an Kalkrändern auf den Pflanzenblättern. Ob Ihr CO2-Gehalt ausreichend ist, können Sie anhand der Tabelle und mit dem pH-Wert und der Karbonathärte bestimmen.
    CO2-Tabelle
    Man kann gegen CO2-Mangel entweder mit CO2 düngen oder man senkt die Karbonathärte.  

     

    Nitrat

    Nitrate sind Salze, die häufig beim Abbau organischer Stoffe entstehen. Nitrat ist zwar nicht so gefährlich wie Nitrit, allerdings sollten die Werte im Aquarium nicht über 0,0025% liegen. Sollte der Wert darüber liegen, ist ein Teilwasserwechsel erforderlich.
    Vorbeugemaßnahmen:
  • kräftiger Pflanzenwuchs
  • keine zu hoher Fischbesatz (je weniger, desto besser): eine Faustregel besagt, daß mind. 1 Liter Wasser auf 1 cm Fisch kommen müssen.
  • alle 1 - 2 Wochen Teilwasserwechsel von 1/4 - 1/3 des Beckeninhaltes
  • Filter regelmäßig reinigen